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Diabetisches Koma  (Überzuckerung)

Was versteht man unter "diabetischem Koma"?

Unter dem Begriff "diabetisches Koma" werden zwei verschiedene Krankheitsbilder zusammengefasst, den gemeinsam ein sehr hoher Blut - Glukose-Spiegel ist.

Es sind dies das:

  • Ketoazidotisches Koma

  • Hyperosmolare Koma

Neben diesen beiden genannten - mit stark erhöhten BZ-Spiegel - einhergehenden Krankheitsbildern gibt eine weitere Akutkomplikation des Diabetes mellitus: das hypoglykämische Koma (mit starker "Unterzuckerung")

Was versteht man unter einem keto-azidotischen Koma?

Bei einem absoluten Insulin-Mangel kommt es in der Leber zu einer Vermehrung von Glukose, die jedoch von den Geweben nicht verwertet werden kann. Im Blut steigt der Glukose-Spiegel an. (Hyperglykämie). Eine starke Hyperglykämie führt zur Steigerung des osmotischen Druckes im Blut. Der erhöhte osmotische Druck entzieht den Körper- und Gehirnzellen Wasser.

Dies kann zu Bewusstlosigkeit führen! Sehr viel Körperwasser geht auch über die Nieren verloren. 

Durch den Insulinmangel beginnt in der Leber die Lipolyse: Bei dieser Fettspaltung (Lipolyse) entstehen saure Ketone (z. B. Aceton).  Diese sauren Substanzen verursachen im Blut eine metabolische Azidose.

Welche Symptome findet man bei ketoazidotischen Koma

  • Der Blutzucker liegt meist > 300 mg/dl aber unter 700 mg/dl

  • im Urin: Ketonurie

  • Acetongeruch  (Geruch nach Äpfeln)

  • Kussmaul-Atmung

  • Erbrechen und Bauchschmerzen 

 

Wodurch entsteht ein ketoazidotisches Koma?

Bei rund einem Viertel der Fälle ist das ketoazidotische Koma die erste Manifestation eines Diabetes Typ 1 (Absoluter Mangel an Insulin)

Bei bereits bekanntem Diabetes mellitus Typ 1 entsteht das ketoazidotische Koma durch unzureichende Insulinzufuhr, durch einen Defekt der Insulinpumpe oder auch durch stark erhöhten Insulinbedarf bei schweren Erkrankungen oder Operationen

Hinweis: Das ketoazidotische Koma ist typisch für den Diabetes mellitus Typ 1 und das hyperosmolare Koma ist typisch für den Diabetes mellitus Typ 2

 

 

 

Was lässt ein Hyperosmolares Koma entstehen ?

Das Hyperosmolare Koma betrifft typischerweise den Patienten mit einem Diabetes mellitus Typ 2. Infolge nicht eingenommener Blutzucker senkendender Medikamente (z. B. Insulin aber auch der oralen BZ-senkenden Medikation steigt der Blutzucker stark an.

Andere Gründe, die zum hyperosmolaren Koma führen sind ein erhöhter Bedarf an Insulin bei großen Operationen, Infektionen, Unfälle aber auch Erkrankungen mit verstärkter Bildung von Insulin-Antagonisten. (Hyperthyreose, Cushing....)

Wegen der Häufigkeit sei noch herausgestellt: die Einnahme von Glucokortikoiden!

 

Wie verläuft das hyperosmolare Koma?

Es kommt zunächst - wie beim ketoazidotischen Koma auch - zu einer erheblichen Hyperglykämie. Im Verlauf des hyperosmolaren Komas kann die Hyperglykämie über 800 mg/dl ansteigen!!

Durch die Hyperglykämie kommt es zur starken Polyurie und Polydipsie (Durst).Der Körper trocknet mehr und mehr aus (Exsikkose) Anders als beim Ketoazidotischen Koma findet beim hyperosmolaren Koma wegen noch vorhandener - wenn auch zu geringer - Insulinmengen im Blut, keine Lipolyse statt. Es werden keine oder nur in geringem Maße Ketonkörper gebildet.

Beim hyperosmolaren Koma fehlt:

  • die Kussmaul-Atmung

  • der Aceton-Geruch

 

Warum ist neben der Gabe von Insulin sowohl beim Hyperosmolaren Koma als auch beim Ketoazidotischen Koma die Gabe von Flüssigkeit (isotonischer Kochsalz-Lösung) so wichtig?

Bevor es zum eigentlichen Koma (Bewusstlosigkeit) kommt, sind bei beiden Formen des diabetischen Komas bereits massive Flüssigkeitsverluste eingetreten. (Exsikkose) Dies führt zu Schädigungen der Organe bis hin zum Tod. Besonders beim Hyperosmolaren Koma ist der Flüssigkeits-Mangel erheblich.

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