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Knochen: Prüfungsfragen für Heilberufe

In diesem Prüfungstest zum Knochen werden teils bereits in vorausgegangenen Kapiteln gelernte Dinge zum Knochen gefragt; teilweise geht der Prüfungstest jedoch auch auf noch zu lernende Dinge im Hinblick auf den Knochenstoffwechsel ein.

Wenn Sie die Fragen zum Knochen im Prüfungs-Modus beantworten wollen, so können Sie durch Anklicken der unten stehenden Schaltfläche zunächst alle Antworten verbergen:

 

Wenn Sie den medizinischen Fachausdruck ossa longa lesen, so ist damit welcher Knochentyp gemeint?

Mit dem Fachausdruck ossa longa sind die langen Röhrenknochen gemeint.

 

Welcher langer Röhrenknochen (os longum) befindet sich am Unterarm an der Daumenseite?

Am Unterarm findet man zwei lange Röhrenknochen:
die Speiche (Radius) und die Elle (Ulna).
Speiche
An der Daumenseite des Unterarms findet man die Speiche (Radius). An der Kleinfingerseite die Elle (Ulna)

 

Mit welchem anatomischen Fachausdruck werden die kurzen Knochen bezeichnet?

Die kurzen Knochen werden in der Anatomie als ossa brevia bezeichnet.

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Nennen Sie zwei unterschiedliche Regionen in denen die ossa brevia (kurzer Knochen oder auch ungeformte Knochen) vorkommen! 

  • Kurze Knochen (ossa brevia) findet man in der Handwurzel und

  • in der Fußwurzel.

 

Welcher Knochentyp ist mit dem Fachbegriff ossa plana gemeint?

Unter dem Fachbegriff ossa plana versteht man die platten Knochen.
Platte Knochen findet man zum Beispiel am Schädel, den Rippen, dem Brustbein und dem Becken.

 

Welcher Teil des Knochens wird mit Diaphyse bezeichnet? 

Beim langen Röhrenknochen nennt man den Schaft des Röhrenknochens auch Diaphyse.

 

Wie heißen die Enden der langen Röhrenknochen? (Ossa longa)?

Die beiden Enden der langen Röhrenknochen werden Epiphysen genannt. 

 

Welches Gewebe findet man am äußersten proximalen und distalen Ende des Röhrenknochens? 

Die beiden Enden der langen Röhrenknochen sind im Gelenkbereich (also dort, wo sie mit einem anderen Knochen zusammenstoßen) mit einer dünnen Knorpelschicht bedeckt.
Es handelt sich dabei um hyalinen Knorpel.

 

Was versteht man unter Metaphyse?

Die Metaphyse liegt beim langen Röhrenknochen zwischen der Diaphyse und der Epiphysen. Die Metaphyse ist ein relativ schmaler Abschnitt im Knochen, in dem im Kindes und Jugendalter die Epiphysenfuge liegt.
Im Erwachsenenalter bezeichnet man als Metaphyse einen nicht scharf begrenzten Knochenanteil in den Epiphysennahen Abschnitten der Diaphyse. (Dort wo sich im Jugendalter die Epiphysenfuge befand)

 

Welche Bedeutung hat die Epiphysenfuge?

  • Die Epiphysenfuge besteht aus Knorpelgewebe und liegt zwischen Diaphyse und Epiphysen.

  • Aus dem Knorpelgewebe der Epiphysenfuge (Wachstumsfuge) geht das Längenwachstum der Röhrenknochen hervor.

Im Hinblick auf die Knochenentwicklung (Ossifikation) werden zwei unterschiedliche Arten der Knochenentwicklung (des Knochenwachstums) unterschieden.

 

Welche zwei verschiedenen Typen der Ossifikation werden unterschieden?

Desmale Ossifikation,
Chondrale Ossifikation

 

Die überwiegende Zahl der Knochen bildet sich (wächst) durch eine chondrale Ossifikation. Erklären Sie den Namen chondrale Ossifikation!

Sie haben bereits oben nochmals wiederholt, dass die Epiphysenfuge (Wachstumsfuge) aus Knorpelgewebe besteht. Der Wortstamm chondral bedeutet das Knorpelgewebe betreffend!

Bei der chondrale Ossifikation teilen sich die Knorpelzellen in Längsrichtung gegen die Diaphyse.
Die (scheinbar) in die Diaphyse hineinwachsenden Knorpelzellen verknöchern dann. Auf diese Weise wächst der Knochen in die Länge.
Nach Abschluss des Längenwachstums verschließt sich die Epiphysenfuge.

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Was versteht man unter desmaler Ossifikation?

Während bei der chondrale Ossifikation das Wachstum des Knochens vom hyalinen Knorpel ausgeht, geht bei der desmalen Ossifikation die Knochenentwicklung von einer bindegewebigen Vorstufe aus.
Im embryonalen Bindegewebe - dem Mesenchym - sammeln sich knochenbildende Zellen (Osteoblasten) und bilden eine Knochengrundsubstanz.
Diese Knochengrundsubstanz verkalkt dann teilweise vor der Geburt und teilweise auch noch nach der Geburt.

 

Nennen Sie einige Knochen, die durch eine desmale Ossifikation entstehen?

Durch desmale Ossifikation entstehen die Knochen des Schädeldaches und die meisten Knochen des Gesichtsschädels. Ebenso entsteht das Schlüsselbein durch eine desmale Ossifikation.

Es gibt eine durch Mutation entstandene Krankheit der Knochen, bei der es zu einer Störung der Knorpelbildung kommt und bei der sich die Epiphysenfuge bereits sehr früh verschließt. Diese Krankheit wird Achondroplasie genannt.

 

Auch wenn Sie zum jetzigen Zeitpunkt ihrer Ausbildung die Achondroplasie noch nicht im Detail kennen können, so sollten Sie aus dem oben Gelernten (chondrale Ossifikation, desmale Ossifikation) ableiten können, welche prinzipiellen Veränderungen bei einem Patienten mit Achondroplasie auftreten. Welche Veränderungen erwarten Sie dabei? (Nochmals bei der Achondroplasie schließen sich die Epiphysenfugen viel zu früh!)

Ein Patient mit Achondroplasie ist zunächst einmal kleinwüchsig!
Dies ist leicht zu verstehen: von dem vorzeitigen Verschluss der Wachstumsfugen (Epiphysenfugen) sind unter anderem auch die langen Röhrenknochen der Beine betroffen. Also Oberschenkelknochen (Femur), Schienbein (Tibia) und Wadenbein (Fibula).
Diese drei genannten langen Röhrenknochen werden infolge des vorzeitigen Verschlusses der Wachstumsfugen zu kurz und der Patient ist entsprechend klein.
Auch die Arme sind klein gewachsen, da von dem vorzeitigen Verschluss der Wachstumsfugen auch Humerus, Radius und Ulna betroffen werden.

Achondroplasie

Betrachten Sie einmal in der Abbildung eine Patientin mit einer Achondrodysplasie.

Neben den zu kurzen Extremitäten fällt jedoch ein in der Größe normal entwickelter Schädel auf. Wie ist das zu erklären?

Die Schädelknochen und auch die meisten Knochen des Gesichtsschädels entstehen auf dem Wege der desmalen Ossifikation. D.h. sie entwickeln sich direkt aus dem embryonalen Bindegewebe und nicht über eine knorplige Vorstufe.
Vom vorzeitigen Verschluss der Wachstumsfugen sind somit im Wesentlichen die Röhrenknochen betroffen.
Nicht jedoch die Knochen des Gehirnsschädels und des Gesichtsschädels. Die Knochen des Schädels entstehen - wie Sie oben gelernt haben - durch eine desmale Ossifaikation. Und diese Knochen sind nicht vom vorzeitigen Epiphysenschluss betroffen, da sie keine Wachstumsfuge besitzen.
Hieraus entsteht bei der Achondroplasie das Bild einer fehlproportionierten (dysproportionierten) Kleinwüchsigkeit, bei weitgehend normal großen Schädel aber (viel) zu kurzen Extremitäten.

 

Mit welchem Fachausdruck wird die Knochengrundsubstanz bezeichnet? 

Die Knochengrundsubstanz nennt man auch Knochenmatrix.
Die Knochenmatrix ist die von Osteoblasten hergestellte organische Grundsubstanz des Knochens, die im Wesentlichen aus Kollagenfasern und Mukopolysacchariden besteht.

Die Knochenmatrix aus Kollagenfasern und Mukopolysacchariden ist sehr weich und biegsam.

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Welche Substanzen verleihen der Knochenmatrix ihre Festigkeit?

Die Knochenmatrix erhält ihre Festigkeit durch zwei Substanzen, die mit der Nahrung aufgenommen werden müssen.
Es sind dies Kalzium und Phosphat.

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Nennen Sie ein weitverbreitetes Nahrungsmittel, das besonders viel Kalzium enthält?

Milch (und Milchprodukte) enthält (enthalten) reichlich Kalzium.

 

Welches Vitamin ist erforderlich, damit das Kalzium aus der Nahrung vom Verdauungstrakt ins Blut aufgenommen (resorbiert) werden kann?

Dies ist das Vitamin-D.
Im Zusammenhang mit dem Knochen ist es wichtig zu wissen, das Vitamin-D im Körper in einer Vorstufe vorkommt und es erst unter Einstrahlung von UV-Licht (Sonnenstrahlen) in die aktive Form umgewandelt wird. (Daher auch die Bezeichnung D-Hormon)

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Nennen Sie eine Erkrankung, bei der es im Kindesalter - infolge mangelnder Sonneneinstrahlung - zu einem Mangel an aktivem Vitamin-D kommt und damit zu einer schwerwiegenden Störung des Knochenwachstums!

Es ist die Rachitis.

Nennen Sie die beiden Hormone, die die größte Bedeutung für die Regulation des Kalziumsspiegels und des Phosphatsspiegels im Blut haben.

Es sind dies das Calcitonin und das Parathormon.

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Wo werden das Calcitonin und das Parathormon gebildet?

Das Calcitonin wird in der Schilddrüse produziert und das Parathormon in der Nebenschilddrüse.  
An dieser Stelle sollten wir uns merken:
an der Regulation der für die Knochenhärte so wichtigen Substanzen - Calcium und Phosphat - sind drei Substanzen von herausragender Bedeutung:
das Calcitonin,
das Parathormon,
das Vitamin-D (das auch als D-Hormon bezeichnet wird).

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